Infobrief Nr. 12 – August 2017

Liebe Mitglieder,

nachstehend gibt der Vorstand wieder einige Informationen, die für Sie hoffentlich von Interesse sind. Wir verweisen auch auf die ALA-Homepage.

A. Personelles

Für die Mitglieder, die bei der diesjährigen Mitgliederversammlung nicht dabei waren, stellen wir den neugewählten Vorstand vor. Er besteht aus Christian Burgdorff (1. Vorsitzender), Inga Whiton (2. Vorsitzende), Jürgen Labatz (Schatzmeister), Dr. Werner Preuß (Schriftführer) und Rainer Haffke (Beisitzer).

Wir verabschiedeten unseren bisherigen Schatzmeister Hans – Herbert Sellen, der aus Altersgründen von seinem Amt zurückgetreten ist.
Seit 1989 trug er die Verantwortung für die Finanzen. Als Steuerberater war er ein Glücksfall für den ALA; denn die finanzielle Betreuung von Vereinsimmobilien wurde damals zunehmend wichtiger. Das von ihm verwaltete Vereinsvermögen wuchs im Laufe der Zeit, nicht zuletzt durch seine geschickte Anlagestrategie. So waren wir in der Lage, große Zuschussgelder in Lüneburger Bau- und Kulturdenkmale zu stecken.

Aber auch darüber hinaus hat sich Herr Sellen für unseren Verein eingesetzt, das lässt sich an dieser Stelle gar nicht vollständig zusammentragen. Dazu gehörten Aufgaben auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und der Stadtgeschichte wie z.B. sein Einsatz für das H. F. Hartmann-Gemälde im Bahnhof, die umfangreiche Mitarbeit am Lüneburg – Buch des ALA und die Forschungsarbeiten bezüglich der ehemaligen Lüneburger Stadttore, der früheren Lambertikirche und des Architekten Franz Krüger. Sein besonders Engagement galt unserer Vereinszeitung AUFRISSE. So sorgte er dafür, dass sie weiterhin jährlich erscheinen konnte und steuerte zahlreiche Artikel bei. Nachdem es seit einem Jahrzehnt keine Mitglieder-Infobriefe mehr gab, wurde er auch hier aktiv, verfasste und verschickte sie. Des Weiteren kümmerte er sich um das ALA-Archiv einschließlich der vielen zusammengetragenen Fotos. Diejenigen von uns, die ihn in dieser langen Zeit begleitet haben, werden darin übereinstimmen, dass es ein ungewöhnlich intensiver Einsatz war, den Herr Sellen für den ALA geleistet hat und dass es immer ein angenehmes und ergiebiges Zusammenarbeiten mit ihm gab.

Dafür danken wir ihm!

Sein Nachfolger ist Jürgen Labatz geworden. Herr Labatz, schon lange Sympathisant des ALA, ist gleichsam „von Haus aus“ mit dem Geldwesen gut vertraut und hat sich bereits in sein Aufgabengebiet eingearbeitet.

B. Mitteilungen des 1. Vorsitzenden Christian Burgdorff Aktuelles zu laufenden Restaurierungen:

Neue Sülze 3

Das Haus Neue Sülze 3, eines der wenigen historischen Gebäude, die auf der westlichen Straßenseite noch vorhanden sind, wird derzeit zu Ferienwohnungen umgebaut. Wir thematisierten das zuletzt im Bericht des Vorstandes 2016. Wir gingen davon aus, dass nur das Äußere unter Denkmalschutz stände. Die Art und Weise des Umgangs mit den ausgebauten historischen Baumaterialien schien die Annahme zu stützen. Laut Unterer Denkmalbehörde ist es indessen so, dass dieser Schutz für das Gebäude in seiner Gesamtheit gilt, insbesondere für die Treppe, die hölzernen Wandbekleidungen und Türen. Der Behörde obliegt dem gemäß die Überwachung der tiefgreifenden Umbaumaßnahme, einschließlich der Verhinderung von Schäden an dem daneben liegenden Baudenkmal. Nach wie vor bedauern wir die Gewalt, die diesem ehemaligen Patrizierhaus durch den Einbau von vierzehn Ferienwohnungen angetan wird. Angesichts der zahllosen nutzungsbedingten Eingriffe in die Substanz war das zu erwarten. Diesem Baudenkmal angemessen wäre der Umbau zu zwei oder drei Wohnungen gewesen. Und das rückwärtige Gartengelände würde nicht vierzehn PKW – Stellplätze zu verkraften haben.

Pflasterung

Der ALA hat sich stets auch um Oberflächengestaltung und Pflasterung der Innenstadt-Straßen gekümmert. Das wird auch bei der Salzstraße am Wasser der Fall sein, wenn im Herbst, wie von der Verwaltung angekündigt, über Reparatur oder Umgestaltung gesprochen werden soll. Diese historische Straße war Teil des einst für Lüneburg bedeutsamen Hafens. Auch wenn es in ihrem Umfeld viele Veränderungen gegeben hat, ist sie es allemal wert, in ihrem Erscheinungsbild erhalten zu bleiben. Unsere Vorstellungen sind, vereinfacht formuliert: Ausbau und Wiedereinbau des Granit-Großpflasters auf dem Fahrweg, ein mit Plattenstreifen und Kleinpflaster belegter und von Hochborden gesäumter Fußweg, wasserseitig im wesentlichen Beibehaltung der Situation einschließlich der Baumreihe. Für die Radfahrer wäre eine moderate Verbesserung machbar, die den meisten Ansprüchen gerecht wird. Ähnliches gilt auch für die Belange der Anwohner und der Wirte.

So wie hier in der Unteren Ohlingerstrasse könnte das Pflaster auch an der Salzstrasse am Wasser gestaltet werden.

II. Aktuelles

Ferienwohnungen

Lüneburg hat sich zu einem boomenden Touristenziel entwickelt.
Nicht recht nachvollziehbar erscheint da die Aussage einer Mitarbeiterin der Stadtmarketing GmbH, sie wolle den Bekanntheitsgrad Lüneburgs weiter steigern. Dass das offenbar nicht nötig ist, kann man Statistiken entnehmen oder kann es erleben, wenn man sich in der Innenstadt aufhält. Mag diese Entwicklung ihre erfreulichen Seiten haben, so bringt sie doch auch Unerfreuliches mit sich, und zwar ist das die Zunahme von Ferienwohnungen speziell in der Innenstadt.

Alleine in der Straße Auf dem Meere gibt es davon fünf, teils sind es Zimmer oder Wohnungen, teils ganze Häuser, die nur bei Bedarf genutzt werden und ansonsten leer stehen.

Nun war es uns schon immer wichtig, dass in der Innenstadt auch gewohnt werden kann, und für die Wohnqualität haben wir über die Jahrzehnte wahrlich unseren Beitrag geleistet. Seit jeher sind wir der Meinung, dass neben den Funktionen einkaufen und Dienstleistungen das Wohnen nicht zu kurz kommen darf, damit eine Innenstadt lebendig bleibt. Aber diese Mischung der Funktionen ist gestört, wenn es nicht um eine dauerhafte Wohnnutzung geht, sondern nur um eine zeitweilige, von touristischer Nachfrage abhängige Inanspruchnahme. Im Übrigen wird durch die vielen Ferienwohnungen auch die angespannte Situation auf dem hiesigen „normalen“ Mietwohnungsmarkt noch verschlechtert.

Christian Burgdorff

ALA Delegation besucht den BIRL (Bürgerinitiative Rettet Lübeck)

Zehn ALAnen folgten im Juli der Einladung des befreundeten Vereins BIRL (Bürgerinitiative Rettet Lübeck) die Altstadt Lübecks zu besuchen und u.a. die neuesten Veränderungen und auch fertig restaurierte Häuser von innen zu bestaunen.

Unser Spaziergang führte uns zur St. Katharinen Kirche, interessant war der abgesperrte Bereich, um die momentan vorgenommenen Restaurierungen anzusehen.

St. Katharinen – hinter dem Altar – Restaurierte Stuckdecke Privathaus Altstadt Lübeck (Fotos Gary Whiton)

Versteckt hinter Häusern standen wir auf einmal in einem wunderschönen, ruhigen idyllischen Garten mitten in der Innenstadt. Zu dem Garten gehörte ein Haus mit einer wiederentdeckten Stuckdecke.

Als es hieß: Jetzt gehen wir shoppen, war ich schon überrascht, wie wunderbar ein liebevoll restauriertes Haus für alle Menschen zugänglich gemacht werden kann – in dem Gebäude befand sich eine sehr geschmackvoll eingerichtete Boutique. Aber Zeit blieb uns für Einkäufe nicht, denn dann hätten wir die Gelegenheit verpasst, das älteste komplett erhaltene Dachwerk (1268/69) der Stadt Lübeck zu besichtigen. Haus Eden in der Königstrasse.

Ältestes komplett erhaltenes Dachwerk der Stadt Lübeck im Haus Eden (1268/69) (Foto: G.Whiton)

Zuletzt als Gastronomie und Kino genutzt. Es soll gründlich erforscht und nach Einwerbung entsprechender Mittel saniert werden. Im Erdgeschoss ist wieder eine gastronomische Nutzung geplant. Der ehemalige Tanzsaal (zwischenzeitlich Kino) soll für unterschiedliche Veranstaltungen nutzbar gemacht werden. Eine große Herausforderung für den Eigentümer und Haus Eden e.V.

Wir wurden noch in das Hospital zum Heiligengeist und einige sehr interessante Privathäuser geführt.

Ein Brückenbaufachmann erläuterte uns die geplanten Umbauten und Reparaturen an einigen Brücken in der 1890/1900 erschaffenen Hafenlandschaft. Eine eigene Arbeitsgruppe kümmert sich um die erhaltende Umnutzung der Hafenschuppen.

All unsere Eindrücke konnten wir bei Kaffee und Kuchen in einem der ersten restaurierten Häuser der Lübecker Altstadt und des Mitbegründers des BIRL verarbeiten und wurden dann mit interessanter BIRL Lektüre über Haussanierungen ausgestattet zum Bahnhof begleitet.

So haben die Lübecker an stark frequentierten Plätzen für Fußgänger ihr Pflasterproblem gelöst: gesägte Steine. Inga Whiton

III. Zukünftige Termine 2017

1. Tag des offenen Denkmals am 10.9.2017 mit dem Motto „Macht und Pracht“ Näheres entnehmen Sie bitte später der Lokalpresse.
Der ALA wird mit einem Infostand im Huldigungssaal des Rathauses vertreten sein von 10 – 17 Uhr

2. Helfertreffen im Kapitelsaal um 19 Uhr
Der nächste Termin: 19.10.2017

4. Aufriss 2017
Dieser soll wieder im November erscheinen. Die Redaktion übernimmt jetzt unser Schriftwart Dr. Werner Preuß. Hinweis: Die Aufrisse ab 2015 können Sie auch im Deutschen Salzmuseum und im Museum Lüneburg erwerben. Diese Museen haben sich freundlicherweise bereit erklärt, die Aufrisse in Kommission für den ALA zu verkaufen.

5. Christmarkt am 2. und 3. Dezember 2017
Die Einladungen an die Teilnehmer werden wohl im Mai versendet.

6. Alte Handwerkerstraße erst wieder am 1. und 2. September 2018

Mit den besten Wünschen

Inga Whiton
2. Vorsitzende ALA-Vorstand

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