Arbeitskreis Lüneburger Altstadt
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Geschichte
Hintergründe
In Lüneburg waren im 2. Weltkrieg keine wesentlichen Gebäudeverluste zu
beklagen, jedenfalls nicht im Bereich der historischen Innenstadt. Verluste
gab es erst in den Jahren nach 1956, als in erheblichem Umfang alte Häuser
abgerissen wurden. Zunächst vorwiegend im Gebiet zwischen Saline und
Michaeliskirche, später auch im übrigen Innenstadtbereich. Waren hier
ökonomische Gründe bestimmend, hatten dort - im so genannten Senkungsgebiet
- Bodenabsenkungen durch jahrhundertelangen Salzabbau, in vielen Fällen aber
auch nur unterlassene Bauunterhaltung zu Verwahrlosungserscheinungen und
Schäden an den Gebäuden geführt, auf die man mit massenhaften Abbrüchen
reagierte.
Es bestanden Pläne, die alte kleine Innenstadt autogerecht zu modernisieren,
insbesondere eine sogenannte Magistrale in der östlichen Altstadt vom "Am
Sande" bis zur Hamburger Straße zu bauen, deren Realisierung ganze
Häuserzeilen durch Abriss zum Opfer gefallen wären. Erst vor wenigen Jahren
wurde der zu Grunde liegende Flächennutzungsplan aufgehoben.
Die westliche Altstadt sollte bis auf die Michaeliskirche fast gänzlich
abgeräumt werden. Allein hier fielen mehr als 160-170 historische Gebäude -
aus heutiger Sicht unnötig oder voreilig - diesem staatlich geförderten
Abrissprogramm zum Opfer. Unersetzliche Lücken im Bild der Altstadt waren
die Folge.
Zeugnisse für die Denkmal- und Hausforschung verschwanden durch die Abrisse
für immer undokumentiert. Hierzu gehören z.B. der Viskulenhof, das
bedeutendste Bau-Ensemble nach dem Rathaus, und auch der Rest des Roten
Walles, der dem Bau der architektonisch belanglosen Nordlandhalle geopfert
wurde, die inzwischen abgerissen und durch ein groß dimensioniertes
Wohnprojekt ersetzt ist.