Rundgang „Auf der Altstadt“
Datum und Uhrzeit
25. Mai 2025 um 14:30 Uhr.
Ort
Vor dem Gasthaus „Altstadteck“
Auf der Altstadt Nr. 27
21335 Lüneburg
Anmeldung erforderlich
Begrenzte Teilnehmerzahl.
Anmeldung:
– Email an stadtgeschichten@alaev-lueneburg.de
– Notiz in den ALA-Briefkasten in der Neuen Straße
– Telefonisch beim ALA-Büro Tel. 04131-267727
Übersicht
Wohl kaum eine Straße in Lüneburg hat eine so bewegte und spannende Vergangenheit wie die Straße „Auf der Altstadt“. Es lohnt sich, diese Geschichte kennen zu lernen und Vieles neu zu entdecken. Schon im 13. Jahrhundert gab es hier einen Verbindungsweg von der Burg auf dem Kalkberg zur St. Johanniskirche und der Brücke über die Ilmenau. Händler und Handwerker hatten sich angesiedelt, die den Burgherren und später dem Michaeliskloster dienten. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts hieß die Straße „Judenstraße“. Hier hatten sich jüdische Familien niedergelassen und ihre Kinder wur- den in zwei Schulen unterrichtet. Auch eine Synagoge ist dokumentiert. Die Straße wurde 1479 in „Auf der Altstadt“ umbenannt und endete an der Ohlingerstraße.
Fast alle heutigen Häuser wurden in der Renaissance gebaut, sind dann oft verändert worden, erhielten neue Fassaden, manche wurden durch Feuer beschädigt. Die Schosslisten von 1682 belegen, dass Handel und Handwerk in dieser Straße das ganze Viertel versorgen konnten. So gab es 1682 zum Beispiel 3 Bäcker, 2 Fleischhauer (Schlachter), 4 Brauhäuser und 1 Branntweinschänke („Denkmalpflege in Lüneburg“, Heft 2006).
Nach dem 2. Weltkrieg kam es „Auf der Altstadt“ noch einmal zu einer Blüte des Han- dels. Die Straße wurde noch vor der Bäckerstraße zur größten Einkaufsmeile Lüne- burgs. In diesen Jahren sind unsere Zeitzeugen hier aufgewachsen. Harald Blancke, Kaufmann und Hotelier, hat schon früh im elterlichen Lebensmittelgeschäft (siehe oben)geholfen. Er wird uns zeigen, wo es welche Läden gab und welche Handwerker hier lebten. Dazu gehört auch Friedrich Witthoeft, der hier geboren wurde und später als Ofensetzer gearbeitet hat. Auch er wird uns begleiten und berichten. (rechtes Foto von Christian Lemcke).
Die 2. Blütezeit „Auf der Altstadt“ endete tragisch. Die Straße lag imZentrum des Senkungsgebietes, die Häuser wurden teilweise unbewohnbar, die Gebäude Nr. 1-7 wurden abgerissen, bald war das ganze Viertel von der Stadt wegen der Senkungsschäden aufgegeben worden. Dann begann ein Kampf der Bewohner um jedes Haus. An der Spitze: Curt Pomp, der ALA-Gründer. Heute gibt es wieder viele schön restaurierte Gebäude Auf der Altstadt. Eine Künstlerszene hat sich angesiedelt, Hotel, Gasthäuser und Betriebe haben wieder buntes Leben erweckt. Schauen Sie selbst und kommen Sie mit! Zum Abschluss gibt es noch einen Kaffee im ALA-Kapitelsaal…
Magdalena Deutschmann, ALA e.V.
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