Infobrief Nr. 15 – Oktober 2019
Liebe Mitglieder,
nachfolgend möchten wir Sie über einige Themen informieren, mit denen sich der Vorstand in der zweiten Hälfte 2019 beschäftigt hat. Wir verweisen auch auf die ALA-Homepage.
Im Juni konnten wir Dr. Pablo de la Riestra, Architekturhistoriker und -photograph und Freund des ALA für einen Vortrag gewinnen. Mitveranstalter war die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Ortskuratorium Lüneburg. Infolge de la Riestras Hilfe und Mitarbeit war es uns 2013 möglich, ein Buch über die historische Altstadt Lüneburgs herauszubringen. Als Kenner der gotischen Baukunst vermittelte er den Zuhörern eindrucksvoll seine Überlegungen zur Besonderheit der Gotik als einem wahrhaft europäischen Baustil – ohne die regionalen oder nationalen Ausprägungen im einzelnen zu ignorieren. Seine Bewunderung galt den Leistungen der damaligen Baumeister ebenso, wie der Schönheit der von ihnen geschaffenen oder geprägten Bauwerke und Städte.
Erneut gab es in diesem Jahr einen Sommer mit häufig hohen, manchmal sogar extremen Temperaturen. Entsprechend waren wieder die Auswirkungen auch auf das Klima in Lüneburgs Innenstadt. Mit Unverständnis mussten deren hitzegeplagten Bewohner auf die Pläne reagieren, den für Frischluftentstehung und- zufuhr so wichtigen „Grüngürtel“ im Westen der Stadt nun doch bebauen zu lassen. Sie sehen es als Vernachlässigung der Vorsorgepflicht der Stadt für ihre Bürger an, als unnötiges Ausreizen des gerade noch klimatisch Möglichen bis zum nicht mehr Verantwortbaren.
Frau Whiton hat für den ALA an der Mitgliederversammlung des Niedersächsischen Heimatbundes in Hildesheim teilgenommen. Das ist eine Art Dachverband auf Landesebene für Organisationen, die auf verschiedenen Gebieten von Denkmalpflege, Landschafts- und Umweltschutz oder (Sozio-) Kultur tätig sind. Er will bewusst auch politisch agieren. Der ALA kann sich jedenfalls ohne weiteres mit dem modernen Heimatbegriff, wie er dort zugrunde gelegt wird, identifizieren. Im Vorstandsbericht des NHB wurden u.a. die zerstörerischen Veränderungen bei Baudenkmalen z.B. infolge hohen Nutzungs- und Investitionsdruckes beklagt. Die Denkmalpflege sei eine „wissenschaftlich orientierte Aufgabe“, keine bloße Verschönerung des Stadtbildes, hieß es. Sie sei ein „ Beitrag zum Geschichts- und Kulturverständnis unserer Gesellschaft “. Das ihre Ergebnisse manchmal auch als „ Kulisse einer Eventkultur “ dienten, dürfe höchstens ein Nebeneffekt sein. Halten wir uns daran !
Das Brunnen- Thema für den Platz Am Sande lebte in diesem Sommer kurz wieder auf, nachdem bereits im letzten Jahr immer wieder Wasserspiel- Ideen die Politik und Teile der Öffentlichkeit beschäftigten. Irgendetwas mit Wasser, so schien es, sollte dort unbedingt installiert werden und für mehr „ Attraktivität “ sorgen. ( Eine Leerformel bei den Menschen, die ständig etwas „ optimieren“ wollen ). Auch im Falle des Kunstpavillon auf der Bastion war schnell die Rede von Bereicherung, Aufwertung, Mäzenatentum. In beiden Fällen wurde so getan, als ob wichtige Kriterien wie Standort, Umgebung, Qualität, Denkmalschutz oder Naturverträglichkeit überhaupt keine Rolle spielten und ignorieret werden könnten.
An drei Projekten hat sich unser Verein in diesem Jahr finanziell beteiligt : Förderung beim „historischen Gärtnerhaus“ als künftige Euthanasie- Gedenkstätte der Psychatrischen Klinik sowie der Stelle eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Denkmalpflege beim Salzmuseum. Dazu kommt die Kostenübernahme bei einer Restaurierung in der Jugendbücherei. Informationen zu unseren weiteren Förderzusagen können Sie im nächsten Infobrief lesen.
Weitere Beiträge zu unseren Tätigkeiten aus jüngster Zeit finden Sie im neuen Heft der AUFRISSE, das in Kürze erscheinen wird : z.B. über Straßenumgestaltungen im sog. Wasserviertel, über die zweite Lübeckfahrt des ALA und über Ferienwohnungen in der Innenstadt. — Die AUFRISSE- Reaktion, das sei bei dieser Gelegenheit mitgeteilt, würde sich über Artikel von Mitgliedern und Freunden des ALA freuen, die sich zum Abdruck in unser Mitgliederzeitschrift eignen.
Zu den Aktiven – und Helfertreffen wird noch gesondert eingeladen.
Hinweisen möchten wir auch auf den Historischen Christmarkt, der in diesem Jahr am 07. und 08. Dezember stattfindet.
Mit den besten Wünschen
Christian Burgdorff
1. Vorsitzender
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